„Lieblingsthemen“ – Wenn Christen sich festbeißen

Eine Geraer Kirchengemeinde träumt von einer Partnergemeinde in den USA. Bei einer Reise wagt Uwe Heimowski den Schritt nach vorne und fällt grandios auf die Nase.

What do you think about abortion, what is your opinion about same sex marriage?“ Die Worte schossen aus dem Mund der Frau wie Pfeile. Ihr Finger bohrte sich in mein Brustbein, ihr Blick fixierte mich unnachgiebig. Ich fühlte mich wie angenagelt. Dabei hatte ich doch nur eine vorsichtige Frage gestellt.

Seit 2002 unterhält unsere Kirchgemeinde in Gera eine verbindliche Partnerschaft mit einer Baptistengemeinde in Rostov am Don (Russland). Wir besuchen uns gegenseitig, ler-nen viel voneinander, und die Geraer Gemeinde unterstützt mit Spenden die wohltätige Arbeit der Christen in Russland. Sie arbeiten unter Straßenkindern, besuchen AIDS-kranke Frauen im Gefängnis, gestalten Ferienprogramme für Flüchtlingsfamilien aus Tschetschenien oder engagieren sich für ihr Gemeinwesen: In einer Sommeraktion renovierten sie einen städtischen Spielplatz in Rostov. Ein Jahr später halfen sie uns bei einem ähnlichen Projekt in Gera.

IM ZEICHEN DER VERSÖHNUNG

Unsere Freunde sind theologisch und ethisch stockkonser-vativ. Frauen tragen Kopftuch im Gottesdienst. Christen rauchen nicht, trinken nicht, besuchen keine weltlichen Veranstaltungen. Wir dagegen sind in der Lebensgestaltung eher liberal. Das war nie ein Problem in der Partnerschaft. Wir glauben uns gegenseitig unserer Glauben – und machen uns stark für sozial-diakonische Projekte.

Die Partnerschaft lebt. Und doch hatte ich seit Jahren einen Traum: Wäre es nicht schön, noch einen dritten Part-ner zu haben? Eine amerikanische Gemeinde mit ins Boot zu holen und dann gemeinsam Projekte anzuschieben? In Gera, der kleinen Großstadt im Osten Thüringens, wäre das doch ein deutliches Zeichen der Versöhnung: Russen, Amerikaner und Deutsche setzen ein Zeichen für den Frieden. Sieben Jahrzehnte nach dem zweiten Weltkrieg, ein Vierteljahrhundert nach dem Ende des Kalten Krieges. Ehemals verfeindete Nationen arbeiten für den Frieden. Als Christen. Was für ein starkes Symbol!

Jahrelang hatte ich nach einer Gelegenheit Ausschau ge-halten, einen US-Partner zu finden. Nichts Greifbares hatte sich ergeben. Nun schien meine Gelegenheit gekommen zu sein. Ich war Teil einer Delegation meiner Heimatstadt zu einem Partnerschaftsbesuch in den USA. Fort Wayne (Indiana) ist eine Partnerstadt von Gera. Ebenso wie Rostov am Don. Uns lag das als Gemeinde am Herzen: die kirchliche Partnerschaft mit der städtischen Partnerschaft zu verknüpfen. Das gäbe dem Projekt einen Horizont mit größerer gesellschaftlicher Relevanz, fanden wir.

Der Besuch war herzlich. Wir wurden fantastisch empfangen. „Sister cities“ stehen in den USA hoch im Kurs. Ein folkloristisches Chorensemble hatte extra für uns ein deutsches Lied einstudiert: „Musidenn musidennn zoom städdele hinaaauuus“. Empfänge, Kulturveranstaltungen, Stadtführungen – ein buntes Programm wurde uns geboten. Bei jeder Gelegenheit erzählte ich von meinem Anliegen, im-mer wieder fragte ich nach Kirchen. Endlich fand ich Gehör. Man stellte mir die Frau des Pastors einer der örtlichen Bap-tistengemeinden vor. Hocherfreut schilderte ich ihr mein An-liegen. Doch ich hatte kaum geendet, da schoss ihr Zeigefinger auf mich zu: „Was denkst du über Abtreibung, wie ist deine Meinung zur gleichgeschlechtlichen Ehe?“ Zu perplex um zu antworten, murmelte ich eine Höflichkeitsfloskel und befreite mich so schnell es ging aus ihrem verbalen Kugelhagel.

IM SCHNELLCHECK DER RECHTGLÄUBIGKEIT

Was war das denn? Ich hatte von Frieden erzählt, von Pro-jekten für das Gemeinwohl, von einem gemeinsamen Zeugnis als Christen. Und sie hatte mich einem „Quick-Scan“ unterzogen. Einem Schnellcheck auf Rechtgläubigkeit. Ich fühlte mich grottig: unverstanden, abgelehnt, angeprangert. Und ich verlor den Mut. In diesen Tagen in Fort Wayne fand ich einige Freunde, aber keine Partnergemeinde. Um nicht missverstanden zu werden: Es geht mir hier nicht um Anti-Amerikanismus. Mir ist das Erlebnis in anderer Weise beispielhaft. Immer wieder treffe ich Christen, die das Christensein auf einige wenige Themen reduzieren. Sexualethik ist da besonders beliebt.

Wie kommt das nur? Lebensschutz steht auch bei mir hoch im Kurs. Und die Ehe zwischen Mann und Frau halte ich für eine schützenswer-te Institution. Ich bin durchaus wertkonservativ. Aber sind das wirklich die Nummer-Eins-Themen eines Christen? Sind der Einsatz gegen Abtreibung und die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft die Maßeinheiten für einen gesunden geistlichen Blutdruck? Könnte das nicht auch Gerechtigkeit sein? Und Frieden? Und Menschenrechte? Und eine Stimme für alle Armen und Unterdrückten? Ist nicht der Kampf gegen die Diskriminierung von Lesben und Schwulen ebenso eine christliche Tugend wie der Einsatz für Ehe und Familie? Sind nicht Straßensozialarbeit unter Teenagern und ver-trauensvolle Familienhilfe die eigentliche Präventionsarbeit gegen Abtreibung? Wo sind wir Christen da?

Mittlerweile haben wir den dritten Partner im Boot, eine presbyterianische Kirche aus Cross Roads / Virginia. Ebenfalls konservativ. Ziemlich konservativ. Und zugleich einem höheren Ziel verpflichtet: der Völkerverständigung. Wir arbeiten gemeinsam für den Frieden.

Uwe Heimowski (50) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Frank Heinrich, Stadtrat, Vater von fünf Kindern, Ehemann und Gemeindereferent in der Evangelisch freikirchlichen Gemeinde Gera.

10 Kommentare
  1. Daniel Schwierski sagte:

    Es ist voll und ganz nachvollziehbar, dass sich Uwe in der beschriebenen Gemeinde in den USA fehl am Platze fühlte. Deren Art von „Konservatismus“ deckt sich sicherlich nicht mit Uwes Verständnis des Evangeliums und der Nachfolge. Sicherlich hat Uwe in seiner eigenen Gemeinde den passenderen Ort gefunden. Auch als Mitarbeiter eines evangelischen CDU-Bundestags-Abgeordneten ist er sicherlich am richtigen Ort. Ferner könnte ich mir Uwe auch auf einer Veranstaltung wie dem vergangenen und nächsten Evangelischen Kirchentag sehr gut vorstellen. Böse Stimmen mögen sagen: All dies sind Orte für Laodizea, belanglos, beliebig, wohlangepasst und seichtem Zeitgeist gefügig. Aber hat uns nicht Christus geboten, böse Stimmen zu unterlassen? In diesem Sinne wünsche ich, dass der HERR den Vogel der Erkenntnis auf Uwes Nase brüten lässt und ihn neuerlich segnet (nicht den Vogel, sondern Uwe). Und möge der HERR uns alle, einschließlich Uwe, davor bewahren, böse zueinander zu sein und schlecht übereinander zu sprechen.

    • Elias Weingarten sagte:

      Ich schließe mich meinem Vorredner Daniel an und möchte ergänzen: Der Uwe hat ein Evangelium vor Augen, das Werte wie Frieden, Verständnis, Toleranz, Akzeptanz usw. in den Fokus stellt. Diese Ziele sind für einen Christen zwar relevant, aber nicht typisch christlich, da sie jede aufgeklärte Demokratie prägen sollten und insofern kulturübergreifend sind. Sie könnten einem Parteiprogramm entnommen sein. Zum eigentlichen „Markenkern“ der Kirche gehören aber „vertikal“ ausgerichtete Themen: Die Beziehung Mensch-Gott, die Frage der Sünde und der Gnade, Buße und das ewige Leben, einschließlich ethischer Fragen wie z.B. Homosexualität oder gar Abtreibung. Obwohl hier die Bibel sehr aussagekräftig ist, werden diese Themen von manchen Mainstream-Gemeinden gemieden.

      Gehört Uwes Gemeinde etwa zu diesen Zeitgeistkirchen? Der Verdacht drängt sich auf. Als Pastor könnte er sich nämlich auch über die bibeltreue Haltung der Geschwister freuen, anstatt über sie zu lästern. Sie tun nichts Unrechtes und suchen die Gemeinschaft mit gleichgesinnten Christen, für die die Bibel ebenfalls Maßstab ist. Stattdessen muss diese Begegnung den Uwe wohl tief verletzt haben. Anders kann man sich seine unversöhnliche Haltung inkl. der öffentlichen Bloßstellung nicht erklären. Vorschlag an Uwe: Im Hauskreis mal Philipper 2,3-4 besprechen.

      • Denise sagte:

        Was heißt „Zeitgeistgemeinde“? Leider wird dieses Wort hier sehr abgewertet. Ist es nicht die Aufgabe von uns Christen, ansprechend für die Menschen der heutigen Zeit zu sein, Einladend, freundlich und den Zahn der Zeit begreifen? Mann muss nicht alles gutheißen, aber auch muss manches einfach mal „stehen gelassen weden“ wenn wir es anders sehen. Vieles was Christen leben und denken ist der eigenen Prägung geschuldet und manches Mal täte es gut diese theologische Brille abzusetzen und neu in die Bibel zu blicken, undoh ja „Überraschung“ sie lässt durchaus Spannung und sogar Wiedersprüche zu. Christlicher Lebenswandel hat also auch mit Stilfragen zu tun, was zu mir passt und was der Spannungen und Widersprüche ich für mich als wahr erkannt habe – dafür muss man sich ja nur in der Vielfältigen Gemeindelandschaft umschauen. Gut das Jesus zu jedem persönlich redet! Und übrigens war Jesus selber es, der Werte wie Frieden, Gerecht u. Toleranz in den Fokus gesetzt hat. Man beachte mit welchen Menschen er hauptsächlich unterwegs war… Danke Uwe für deine ehrlichen Worte. Sei gesegnet in deinem Dienst!

      • Sören Brünninghaus sagte:

        Mich schockiert dieser Beitrag. Darum beziehe ich mich doch noch direkt darauf.
        Friede, Verständnis, Toleranz, Akzeptanz… etc als nicht typisch christlich zu charakterisieren; dafür aber eine bestimmte Haltung zur Homosexualität – das haut dem Fass den Boden aus. Diese Sicht zur Homosexualität dann auch noch im Zusammenhang der vertikalen Ausrichtung zu verorten, während die anderen da offenbar nicht hingehören… Da sind die Relationen etwas aus den Fugen gegangen.
        Zentrale Botschaft Jesu sind diese „nicht typisch christlichen“, „kulturübergreifenden“ Themen „aufgeklärter Demokratien“. Gerechtigkeit, Wertschätzung, Großzügigkeit. Natürlich in Verknüpfung mit der Vertikalen: Gottvertrauen und Vergebung. Keine Frage.
        Zu entdecken, dass diese wirklich typisch christlichen Themen auch von Menschen entdeckt werden, die Christus noch gar nicht kennen, finde ich ungeheuer erfreulich. Mein Respekt vor ihnen wächst: Sie haben auch das entdeckt, wofür Christus mir erst die Augen öffnen musste.
        „Homosexualität“ finde ich überhaupt nicht in Jesu Reden. Ich finde sie nur in Randnotizen von Paulus und Levitikus. Etwa auf einer Höhe mit dem Verbot, Kleidung zu tragen, die aus zwei verschiedenen Fäden gewebt ist. Ganz am Rand – da wo die Bibel in ihrer Ethik sehr unscharf wird, weil sie sich von ihrer Mitte Jesus Christus entfernt und immer mehr das individuelle Gepräge ihrer Autoren annimmt.
        Ich weiß, das wird Elias nicht überzeugen, der ein anderes Verständnis von der Schrift hat als ich. Aber bei der Vielfalt der Meinungen, die zu manchen ethischen Themen in der Bibel vertreten werden (z.B. das damals sehr relevante Thema „Götzenopferfleisch in Apg 15 und Rö 12), will ich die Bibel nicht als unfehlbaren Ethikkatalog lesen, sondern als das, was sie offenbar auch sein will: Ein Buch von Menschen, die Gott auf der Spur sind, von seiner Offenbarung inspiriert sind und in alltäglichen Fragen um einen Weg im Sinne Christi ringen. Nicht unfehlbar; aber gerade darin auch Vorbild für mich, der auch nicht unfehlbar ist und um diesen Weg ringt.

        • Elias Weingarten sagte:

          In seinem Leserbrief spricht Sören der Bibel ihre Eigenschaft als verbindlichen und unfehlbaren Ethikkatalog ab. Damit unterwirft er die Gottes Anweisungen zu einem geistlichen Leben dem Dogma der Beliebigkeit.
          In Sörens Theologie sind wir Menschen hilflose und blinde Wesen, die mangels verbindlicher Richtschnur im Nebel stochern, aber wenigstens guten Willens und gemeinsam auf der Suche nach Frieden und Gerechtigkeit sind.

          Dabei sollten wir die Bibel als gültige Richtschnur auch für einen verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität ernst nehmen. Für uns Christen ist hier besonders das Neue Testament entscheidend. Daher können wir in Römer 1, 1. Korinther 6 und 1. Timotheus 1 die ablehnenden Textstellen in Bezug auf das Praktizieren von Homosexualität unter Christen finden. Die Bibel zählt praktizierende Homosexuelle im gleichen Atemzug mit Habsüchtigen, Trunkenbolden, Lästerern und Ehebrechern auf. Jesus belehrt die Pharisäer in Mt. 19 sehr klar und deutlich über das Wesen der Ehe zwischen Mann und Frau, die in er Ehe zu einer neuen Einheit verschmelzen. Wenn eine Kirche diese Zusammenhänge nicht mehr predigt, weil sie unpopulär geworden sind, hat sie ihre Wirkungskraft verloren und müsste geistlichen Konkurs anmelden.
          Die christliche Gemeinschaft aber soll nicht richten, sie steht allerdings vor der Herausforderung, wie sie solchen Männern und Frauen helfen kann, Jesus zu finden und einen Lebensstil zu führen, der Ihm gefällt. Jesus hat alle Sünder geliebt und angenommen, aber er hat auch sündige Handlungen und Lebensstile bloßgestellt und deutlich angesprochen.

          • Sören Brünninghaus sagte:

            Woher weißt du so viel über meine Theologie? Ob das wohl nicht etwas schnell geschossen war? Ich fühle mich gar nicht hilflos und blind. Aber das ist wohl nur Folge meiner Blindheit.

            Du schreibst von Beliebigkeit.
            Man kann versuchen, der Beliebigkeit dadurch zu entgehen, dass man sich eine objektive Instanz sucht. Unter Christen ist das natürlich gerne die Bibel. Ich sehe aber nicht, wie man damit der Beliebigkeit entgehen sollte. Die Beiträge hier machen das ausreichend deutlich. „Homosexualität“ wird gerne beliebig als Maßstab der Rechtgläubigkeit heraus gepickt, während – wie hier schon geschehen – Liebe und Barmherzigkeit gerne mal zu allgemein-menschlichen ethischen Maßstäben degradiert werden. Warum macht man nicht das Tragen von Kleidung aus nur einem Stoff und nicht aus vermischtem Gewebe zum allgemeingültigen Maßstab, wie es doch ausdrück in Lev steht? Oder, wenn man nur das NT gelten lässt (was ich nicht nachvollziehen kann), die Forderung nur koscher geschlachtetes Fleisch (ohne Blut!) zu essen. Darauf haben sich doch die Apostel und der Heilige Geist in Apg 15 geeinigt.
            Will man die Bibel als gültige (und gemeint ist wohl „fehlerfreie“) Richtschnur für das Leben annehmen, muss man das ganz machen. So einen Menschen habe ich noch nicht kennen gelernt. Bisher bin ich nur Menschen begegnet, die beliebig einige Themen heraus gepickt haben und andere unter den Tisch fallen gelassen haben.

            Ich orientiere meine Ethik an der Mitte, die Jesus ihr gegeben hat. Das Gebot der Liebe. Zweimal wird ausdrücklich im Mt darauf hingewiesen, dass Jesus das Gebot der Liebe für die Zusammenfassung des ganzen AT/ des ganzen Gesetzes und der Propheten ansieht. Daran hat sich alles zu messen. Und ich verstehe die Kirche als eine Gemeinschaft, die darum bemüht ist, das Gebot der LIebe auf die jeweilige Situation hin auszulegen. Dabei immer im Gespräch mit den biblischen Stimmen, die aber auch selber zu dieser Auslegungsgemeinschaft gehören. Denn so verstehen sie sich offenbar selber, wenn z.B. Paulus und Jakobus immer wieder aneinander geraten und miteinander ins Diskutieren kommen.

            Ich weiß, wer auf der Suche nach Objektivität ist – den wird das nicht zufrieden stellen. Aber den Zahn hat mir die Bibel selber gezogen. Zu viel wird auch in der Bibel diskutiert, verschieden dargestellt und abgewägt, als dass ich da eine Art von Objektivität finden könnte.

            Vielleicht gehört ja das gerade zum Wesen der Liebe, dass ich die Situation betrachen muss und dass ich dazu verdonnert bin, mich mit der Situation auseinander zu setzen. Und dann zu schauen, was ich im Vertrauen auf Gott als Weg der Liebe erkenne.

  2. Gert Scharf sagte:

    Ein solcher „Quick Scan“ würde mir auch nicht gefallen. Mir gefallen Menschen nicht, die andere in ihre Schublade stecken wollen und wenn es nicht passt ist man außerhalb derer „Rechtgläubigkeit“(?)! Uwe freut sich gewiß über bibeltreue Haltung, aber genauso wenig wie ich an oberflächlicher Einordnung der Person. Ich finde es mutig und der Unterstützung wert, die in der evangelikalen Welt nicht so angesagten Themen anzureissen und damit herauszufordern. Genau, jede Art von Diskriminierung ist bekämpfenswert! Mein Wunsch ist es, dass für den „gesunden geistlichen Blutdruck“ die Authentizität jedes Nachfolgers Jesu mehr in den Vordergrund gerückt wird, anstatt irgendein Prinzip, Wertepapier, Programm oder Konzept. Das ist meine Beobachtung: Wenn sogenannte „Gegner“ der evangelikalen Christenheit Authentizität im Alltag erleben, fällt sehr schnell der (anerkennende, wohlwollende) Satz, „Das ist aber nicht wie die Kirche im allgemeinen“. Je mehr authentische Nachfolge gelebt wird, um so gesünder wird auch der geistliche Blutdruck der Gemeinden sein… „und sie hatten viel Gunst unter dem Volk:“

  3. Ulrich Wagner sagte:

    Uwes Resktion kann ich nachvollziehen. Den Lackmus-Test der Bibeltreue an Abtreibung und Schwulsein festzumachen und diesen noch vor eine Begrüßung zu stellen zeugt von großer Angst einerseits und Schublsdendenken andererseits. Schade, nicht christlich. Der G26 dann noch einen Kniefall vor dem Zritgrist vorzuwerfen wie es Weingsrten tut, zeigt dass das Haschen nach Abgrenzungsgelegenheiten auch hier gut verbreitet ist. Schade. Ist das nicht eher der Zeitgeist?
    Ulrich Wagner

  4. Korina Fischer-Wiegand sagte:

    Wow. Was für ein ehrlicher und auf die wahren Werte von uns Christen hinweisender Artikel. Danke.

  5. Sören Brünninghaus sagte:

    Es reicht wohl, die biblischen Aussagen über Homosexualität und die über Gerechtigkeit und Frieden zu zählen, um eine Entscheidung darüber zu fällen, welche Themen sich eignen, wenn man einen Lakmustest für nötig hält. Ich halte ihn nicht für nötig und würde mich dabei einfach auf die Tatsache stützen, dass es 0 Vorkommen für christliche Lakmustests in der Bibel gibt.

    Was allerdings eine Rolle spielt, ist das Eintreten für einen gesellschaftlichen Wandel. Davon sind Propheten und Evangelien voll. Und da finde ich eine Dreieckspartnerschaft mit Gemienden aus Amerika und Russland ungeheuer spannend.

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